Feldhamster in seinem gesamten Verbreitungsgebiet vom Aussterben bedroht

Der Feldhamster ist in seinem gesamten Verbreitungsgebiet vom Aussterben bedroht. Das ist das ernüchternde Urteil der Weltnaturschutzunion (IUCN). In der aktualisierten Version der Internationalen Roten Liste der bedrohten Arten der IUCN ist der Feldhamster (Cricetus cricetus) als „critically endangered“, also als „vom Aussterben bedroht“ eingestuft. Bislang war man davon ausgegangen, dass es in dem riesigen Verbreitungsgebiet von Belgien bis nach Sibirien noch vielerorts jede Menge Feldhamster gibt. Doch dem ist laut Meinung der Experten nicht mehr so: Auch in früheren „Hamsterhochburgen“ wurden massive Einbrüche beobachtet, nicht nur in Deutschland, sondern auch in den ehemals dicht besiedelten Regionen in Osteuropa. Anscheinend hat sich das dramatische Verschwinden des Nagers, welches in Deutschland und den Nachbarländern seit einigen Jahrzehnten beobachtet wird, auch im östlichen Verbreitungsgebiet fortgesetzt. In Deutschland gilt der Feldhamster schon länger als vom Aussterben bedroht und ist daher laut Gesetz streng geschützt. Nun ist er offiziell in seinem gesamten Verbreitungsgebiet akut vom Aussterben bedroht – darüber wurde auch in der Presse berichtet.

Feldhamster laut Weltnaturschutzunion vom Aussterben bedroht

Der Feldhamster ist laut Weltnaturschutzunion (IUCN) vom Aussterben bedroht („critically endangered“)

 

Die Feldhamstersuche steht vor der Tür – kommt mit uns auf den Acker

Die Temperaturen steigen, die Felder färben sich langsam aber sicher gelb. Bereits in wenigen Wochen wird die Getreideernte beginnen und für uns damit die Zeit der Feldhamstersuche. In unseren Projektregionen suchen wir gemeinsam mit Freiwilligen nach den Bauen des Feldhamsters und sammeln damit wertvolle Informationen zur aktuellen Bestandssituation der vom Aussterben bedrohten Art. Hier hilft jedes Augenpaar, denn nur wenn wir wissen, wo der Feldhamster noch vorkommt, können wir Schutzmaßnahmen effektiv Planen und Umsetzen.

Ihr seid gerne draußen, einigermaßen unempfindlich gegenüber Hitze und gut zu Fuß? Ihr habt Lust, Euch mit uns für den bunten Baumeister und die Artenvielfalt in unserer Agrarlandschaft einzusetzen? Dann nehmt Kontakt mit unseren AnsprechpartnerInnen vor Ort auf. Wir freuen uns auf Euch!

Freiwillige suchen nach dem Feldhamster

Suche nach dem Feldhamster – Verstärkung auf vier Beinen

Mithilfe zahlreicher ehrenamtlicher KartierhelferInnen konnten wir deutschlandweit in diesem Frühjahr mehrere Hundert Hektar nach dem Feldhamster und seinen Bauen absuchen. An dieser Stelle noch einmal tausend Dank für die Unterstützung an alle Beteiligten! Die Feldhamsterkartierungen liefern die Datenbasis der aktuellen Feldhamster Vorkommen – nur mit diesen Informationen können wir in Zusammenarbeit mit LandwirtInnen gezielt Schutzmaßnahmen für den bedrohten Ackerbewohner platzieren.

Inzwischen steht das Getreide in allen Projektregionen so hoch, dass die charakteristischen Baueingänge des Ackerbewohners mit dem Auge kaum noch zu entdecken sind. Da konnte nur noch eine Schnauze helfen, eine sehr gute Schnauze. Also haben wir uns für die Kartierung in Hohendodeleben in Sachsen-Anhalt vierbeinige Verstärkung gesucht – Smilla, eine vierjährige Weimaraner Hündin, unterstützte uns bei der Feldhamstersuche. Smilla wurde von Ihrer Besitzerin Mareike Schneider als Naturschutzsuchhund ausgebildet. Ihr Spezialgebiet ist es, aktiv belaufene Feldhamsterbaue aufzuspüren. In dem Video könnt Ihr nachverfolgen, wie die Suche nach dem Architekten unterm Acker abläuft. Viel Spaß dabei!

Feldhamster in Deutschland – Einblick in vergangene Zeiten

Als die Landwirtschaft dem Feldhamster und anderen Bewohnern der Feldflur noch deutlich mehr Raum zum Leben ließ, konnte sich der Nager in einigen Jahren so stark vermehren, dass es mancherorts zu Ernteverlusten kommen konnte. Die Art erregte daher bereits früh die Gemüter der Menschen. In „Brehms Thierleben“ wurde der Nager Ende des 19. Jahrhunderts als „leiblich recht hübsches, geistig aber umso hässlicheres […] Geschöpf“ beschrieben. Um die Feldhamsterbestände zu reduzieren, wurde dem Ackerbewohner in Deutschland nachgestellt. Bis Anfang des 20. Jahrhunderts gruben Hamsterjäger die Baue aus, um das Fell wie auch das gesammelte Getreide des Nagers zu erbeuten. Später wurden die Baue zunehmend geflutet, oder die Tiere mit Fallen gefangen. Noch in den frühen 1950er Jahren wurden allein in Sachsen-Anhalt jährlich eine bis zwei Millionen Feldhamster erlegt.

Noch vor dreißig Jahren war es kaum vorstellbar, dass der Feldhamster in Deutschland einmal vom Aussterben bedroht sein würde. Wir sollten daraus lernen, dass die von uns herbeigeführten Änderungen der Natur viel drastischere Auswirkungen haben, als wir uns im jeweiligen Moment vorstellen können. In der neuen Rubrik „Geschichtliches“ stellen wir Berichte von Zeitzeugen vor – so gewinnen wir Einblicke in vergangene Zeiten. Wenn Ihnen/Euch noch Geschichten zum Feldhamster und seiner Verfolgung einfallen, freuen wir uns über eine Nachricht an Feldhamster@DeWiSt.de

Feldhamsterfänger bei der Jagd

Feldhamsterland und Citizen Science – Bürger schaffen Wissen

„Bürger schaffen Wissen“ ist die zentrale Plattform für Citizen Science in Deutschland und präsentiert, vernetzt und unterstützt seit November 2013 Citizen-Science-Projekte. Die Zusammenarbeit von Wissenschaftsinstitutionen und Bürger*innen unter dem Begriff Citizen Science, also Bürgerwissenschaften, hat in den letzten Jahren eine große Entwicklung erfahren. Auch im Projekt Feldhamsterland ist der Citizen Science Ansatz eine zentrale Säule: gemeinsam mit Freiwilligen suchen wir auf dem Acker nach dem vom Aussterben bedrohten Feldhamster. Im letzten Jahr unterstützten uns dabei mehr als 200 Freiwillige – an dieser Stelle noch einmal vielen Dank für die tatkräftige Unterstützung!

Dadurch konnten wir große Bereiche nach Bauen absuchen und gezielte Schutzmaßnahmen mit Landwirt*innen vereinbaren. Auch in diesem Jahr freuen wir uns über jedes helfende Augenpaar bei der Suche. Wenn Ihr mitmachen möchtet, nehmt einfach Kontakt zu unseren Regionalkoordinator*innen auf. Aber auch fernab der Kartierungen ist jeder Hinweis zu möglichen Feldhamstersichtungen hilfreich. Ihr habt bei Euch im Garten oder beim Spazierengehen einen Feldhamster oder einen Bau entdeckt? Über unser interaktives Meldetool könnt Ihr die Daten eingeben. Die Weiterverarbeitung übernimmt dann das Senckenberg Institut und die Daten werden in den Feldhamsteratlas eingespeist. So wird der Wissensstand zur aktuellen Verbreitung des Feldhamsters verbessert – mithilfe von Bürgerwissenschaftler*innen.  Wie diese Zusammenarbeit funktioniert, könnt Ihr hier in einem kurzen Video sehen.

Wir sind sehr froh, nun auch bei Bürger schaffen Wissen dabei zu sein und freuen uns darauf, weiterhin gemeinsam mit engagierten Menschen für den Schutz des Feldhamsters anzutreten!

Euer Feldhamsterland TeamBürger Schaffen Wissen Logo

Letzte Chance um Feldhamsterland zum UN-Dekade Projekt des Monats zu wählen!

 

Bist du ein Hamsterfreund? Dann gib dem Hamster auf dem Feld deine Stimme

Wenn du ein Hamsterfreund bist, dann stimm JETZT ab für Feldhamsterland. Nur noch bis 30. April kann beim Monatsprojekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt gevotet werden. Klickt hier: https://www.undekade-biologischevielfalt.de/projekte/projekt-des-monats-waehlen/

Gepostet von Deutsche Wildtier Stiftung am Dienstag, 28. April 2020

Wie berichtet, wurde unser Projekt Feldhamsterland im Rahmen der UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgezeichnet. Nun haben wir die Chance, im April zum „Monatsprojekt“ gewählt zu werden. Die Wahl läuft noch bis zum 30.04.2020!

Für uns ist die Wahl eine einmalige Möglichkeit noch mehr Aufmerksamkeit für den Feldhamster und das Projekt zu erreichen,  viel zu viele wissen noch nicht um die dramatische Situation. Deshalb möchten wir Sie und Euch herzlich dazu einladen, für das Projekt Feldhamsterland abzustimmen!

Hier geht es zur Abstimmung – jede Stimme zählt!

Gerne auch an Freundinnen und Freunde, Familie und Nachbarn weiterleiten!

P.S.: Die Bestätigungsmail zur Wahl landet ggf. im Spam-Ordner. Die Stimme wird erst gezählt, wenn in dieser Mail der Link aktiviert wurde.

Vielen Dank für die Unterstützung!

Ihr/ Euer Feldhamsterlandteam

Team Feldhamsterland sucht Verstärkung!

Ihr möchtet Euch für den vom Aussterben bedrohten Feldhamster einsetzen?

Ihr sucht eine interessante und herausfordernde Tätigkeit im Artenschutz?

Dann bewerbt Euch jetzt auf diese vielseitige Position und werdet Teil des deutschlandweit größten Rettungsprojektes für den gefährdeten Ackerbewohner!

Die Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz mit Sitz in Mainz sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine/n Regionalkoordinator/in (m/w/d) für das Projekt Feldhamsterland in Rheinland-Pfalz.

Alle weiteren Informationen zur ausgeschriebenen Stelle findet ihr hier

Bewerbungsschluss ist der 26.04.2020.

Werdet ein Teil des Feldhamsterland-Teams!

Das Team hinter dem Projekt Feldhamsterland

Die Menschen hinter dem Projekt Feldhamsterland

Mit „Citizen Science“ für den Feldhamster

Der Frühling hat zwar schon begonnen, doch noch schlafen die Feldhamster in Ihren gemütlichen Winterbauen. Etwa ab Mitte April verlassen die bunten Baumeister dann ihre Winterdomizile und suchen auf dem Acker nach frischer Nahrung. In dieser Zeit beginnen auch die Frühjahrskartierungen, mit denen wir im Projekt Feldhamsterland die verbleibenden Bestände des vom Aussterben bedrohten Nagers erfassen. Dafür sind wir auf engagierte Bürgerinnen und Bürger angewiesen, die gemeinsam mit uns auf dem Acker die Baue des Hamsters suchen. Die Daten und Proben, die wir so sammeln, werden dann am Senckenberg Institut wissenschaftlich ausgewertet. Dieser „Citizen Science“ Ansatz, auf Deutsch übersetzt etwa „Bürgerwissenschaft“, ist ein zentraler Bestandteil des Projektes Feldhamsterland. Einen Einblick, wie genau das funktioniert, gewährt dieser neue Kurzfilm der Senckenberg Gesellschaft.

Viel Spaß beim Schauen und bleibt gesund!

Euer Feldhamsterland Team

Quiz: 3 D Hamstermodell von Fridolin zu gewinnen

Etwa von Oktober bis März halten die Feldhamster (Cricetus cricetus) Winterschlaf in ihren gemütlichen Bauen. Aber auch während der übrigen Monate ist es nicht leicht, den kleinen Ackerbewohner zu Gesicht zu bekommen, denn er ist nicht nur nachtaktiv, sondern inzwischen auch äußerst selten. So selten, dass er in Deutschland vom Aussterben bedroht ist. Mit dem Projekt Feldhamsterland wollen wird den bedrohten Nager retten! Hier könnt ihr erfahren, wie auch ihr euch für den Feldhamster stark machen könnt.

Wer nicht das Glück hat, in einem der letzten „Hamstergebiete“ zu leben oder einem der bunten Gesellen begegnet zu sein, hat hier die Chance, einen kleinen, eigenen Hamster für den Schreibtisch zu gewinnen!

In Zusammenarbeit mit der Fridolin GmbH aus Herrenberg haben wir ein 3 D Modell des Feldhamsters entworfen. Das Modell ist aus Spezial-Karton gefertigt und kann im Stecksystem eigenständig zusammengebastelt werden. Zur Feier der gelungenen Kooperation verlosen wir fünf Hamstermodelle. Um an der Verlosung der gefragten Papphamster teilzunehmen, müsst Ihr folgende zwei Fragen richtig beantworten:

  1. Wie alt können Feldhamster in freier Wildbahn werden?
  2. Wie versucht der Feldhamster, seine Feinde abzuwehren?

Die Antworten bitte einfach unter diesem Beitrag als Kommentar eintragen. Unter allen Kommentaren,die beide Fragen korrekt beantwortet haben, verlosen wir die fünf Papphamster!

Das Gewinnspiel läuft bis zum 19.02.2020 um 16:00 Uhr.

Kleiner Tipp: Die Antworten zu den beiden Fragen könnt ihr hier auf unserer Homepage finden.

Wir drücken euch die Daumen!

Alle, die nicht schnell genug waren, können den Papierhamster hier bestellen.

Die Teilnahmebedingungen findet Ihr hier.

Fridolin 3D Modell Feldhamster

3D Modell Feldhamster der Firma Fridolin

Feldhamsterland als UN-Dekade Projekt ausgezeichnet

Das Jahr 2020 startet mit sehr erfreulichen Nachrichten – Das Projekt Feldhamsterland wird im Rahmen der UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgezeichnet!

Mit der Auszeichnung würdigen die Vereinten Nationen Projekte, die den Artenschutz in Deutschland sinnvoll und langfristig erfolgreich voranbringen. „Der Feldhamster trägt seinen engen Bezug zum landwirtschaftlichen Feld bereits im Namen. Wer ihn schützen und erhalten will, braucht die Landwirte an seiner Seite. Daher ist der kooperative Ansatz des Projektes Feldhamsterland völlig richtig, denn hier sind Augenmaß und Begeisterungsfähigkeit gefragt, gepaart mit Verständnis und Zuverlässigkeit“, so Arno Todt, Leiter der Geschäftsstelle der UN-Dekade Biologische Vielfalt.

Die Auszeichnung wurde während der „Grünen Woche“, der international bedeutendsten Messe für Ernährungswirtschaft, Landwirtschaft und Gartenbau im Rahmen des „Zukunftsforums Ländliche Entwicklung: Vielfältige Landwirtschaft gemeinsam gestalten – Landwirte engagieren sich für die Biodiversität“ überreicht. Den Preis nahmen die niedersächsische Regionalkoordinatorin Nina Lipecki, die Eheleute Marion und Clemens Gerhardy und Projektleiter Moritz Franz-Gerstein von der Deutschen Wildtier Stiftung gemeinsam entgegen.  Die Gerhardys haben auf Ihre Feldern nördlich von Hildesheim Modellversuche und Maßnahmen für eine feldhamsterfreundliche Bewirtschaftung erprobt und durchgeführt. „Wir verstecken uns nicht hinter dem Schreibtisch, sondern gehen aktiv aufs Feld, um Landwirte für den Feldhamster zu begeistern. Miteinander reden – nicht übereinander, das ist unser Ansatz“, sagt Projektleiter Moritz Franz-Gerstein. Um vor Ort für den Feldhamster zu ackern, sind in allen beteiligten Regionen Regionalkoordinatoren am Start, die sich mit Landwirten austauschen und Strategien erarbeiten. „Wenn Deutschland den Feldhamster nicht verlieren will, braucht es eine gemeinsame Kraftanstrengung von Naturschutz und Landwirtschaft und eine neue Agrarpolitik, die den Einsatz von Landwirten für den Natur- und Artenschutz besser als bisher honoriert“, fordert der Feldhamsterschutz-Beauftragte der Deutschen Wildtier Stiftung. „Diese Auszeichnung hilft uns, die Probleme des Feldhamsters noch stärker in das Bewusstsein der Menschen zu rücken.“

Das gesamte „Team Feldhamsterland“ fühlt sich sehr geehrt, diese Auszeichnung zu erhalten!

UN Dekade Biologische Vielfalt Preisverleihung

v.l.n.r.: Moritz Franz-Gerstein, Nina Lipecki, Marion und Clemens Gerhardy