Ein Hamsterschützer zieht Billanz

Der Feldhamster ist in Deutschland vom Aussterben bedroht. Zum Glück gibt es Menschen, die sich für sein Überleben einsetzen. Einer davon ist Manfred Sattler. Er kämpft seit über 10 Jahren mit unglaublich viel Engagement dafür, dass der farbenfrohe Nager auf unseren Feldern weiterhin einen Lebensraum findet!

Als ehrenamtlicher Gebietsbetreuer ist Manfred Sattler vor allem im Main-Kinzig-Kreis, dem größten und noch relativ unzerschnittenen Lebensraum in Hessen aktiv. Mit Unterstützung vieler Freiwilliger und viel Engagement konnte er die Datenlage zum Feldhamstervorkommen im Gebiet deutlich verbessern und durch den engen Kontakt und kontinuierlichen Austausch mit LandwirtInnen und Landwirtschaftsämtern eine große Zahl an Schutzmaßnahmen auf die Fläche bringen. Doch die Langzeitbetrachtung der Erfassungsergebnisse zeigt, dass die Schutzbemühungen weiter verstärkt werden müssen. Aktuell bereiten besonders der zunehmende Lebensraumverlust durch Bauvorhaben und der steigende Anbau von Sonderkulturen unter Folie, wie z.B. Erdbeeren und Spargel, dem Feldhamster in der Region Probleme.

Manfred Sattler hat die Verschnaufpause zwischen den Jahren genutzt, um das Jahr 2019 Revue passieren zu lassen und hat seine Gedanken zur Situation des Feldhamsters und den Veränderungen im Offenland zu Papier gebracht.

Vielen Dank für dein unermüdliches Engagement, lieber Manfred!

Viel Spaß beim Lesen und Nachdenken!

 

Feldhamsterrundbrief von Manfred Sattler

Hirn und Hamster

Der Feldhamster hat es dank der hochkarätigen Forschungsarbeit von Frau Dr. Caroline Habold an prominenter Stelle in eine arte Dokumentation mit dem Titel „Unser Hirn ist, was es isst“ geschafft! Ab Minute 8:65 geht es um den Hamster – aber es lohnt sich, die ganze Dokumentation zu schauen. Zur Weiterleitung einfach auf das Bild klicken:

Dr. Caroline Habold, Feldhamsterforscherin

Mit Frau Dr. Habold hat das Feldhamsterlandteam guten Kontakt, wir tauschen uns regelmäßig mir ihr und ihrem Team über die Forschungsergebnisse aus.

Das Wissen, das Maismonokulturen dem Hamster schaden, setzen wir in Maßnahmen um. So werden beispielsweise Landwirtinnen und Landwirte in Sachsen-Anhalt Bejagungsschneisen so bepflanzen, dass der Hamster hier Abwechslung und Niacin (Vitamin B3) bekommt. Diese Schneisen sollten in großen Maisfeldern ohnehin angelegt werden.

Eine ausgewogene Ernährung ist eben nicht nur für Menschen wichtig!

Du hast einen Feldhamster in einer Dokumentation oder in einem Bericht entdeckt? Gib uns Bescheid und schick uns den Link (Feldhamster@DeWiSt.de), wir freuen uns!

Deutsche Wildtier Stiftung verleiht Forschungspreis an Feldhamster-Forscherin Carina Siutz

Gestern fand in Hamburg die Verleihung des Forschungspreises der Deutschen Wildtier Stiftung statt. Die mit 50.000 Euro dotierte Auszeichnung  wird seit 1997 alle zwei Jahre verliehen. Die unabhängige Jury aus Fachwissenschaftlern wählte dieses Jahr die Verhaltensforscherin Dr. Carina Siutz als Preisträgerin aus. Siutz (39) erforscht die Wiener Stadthamster, um herauszufinden, was die Ursachen für das Verschwinden dieser Tierart in der Agrarlandschaft sind.

Zurzeit befinden sich die Wiener Feldhamster im tiefen Winterschlaf. Eines hat Siutz bei ihrer Arbeit schon herausgefunden: Männchen und Weibchen „schlafen“ unterschiedlich. „Das Feldhamstermännchen futtert sich ordentlich Winterspeck an, um die kalten Monate zu überstehen – Weibchen füllen dagegen fleißig ihre Vorratskammer“, sagt die Forschungspreisträgerin. „Von diesen Vorräten knabbert es ausgiebig, bevor Stoffwechsel, Herzschlag und Atmung absinken und auch für Frau Feldhamster der Winterschlaf beginnt.“ So schläft das Weibchen später ein als das Männchen. Warum sich beide Geschlechter so unterschiedlich verhalten, ist noch nicht gänzlich erforscht. Bekannt hingegen ist, dass Weibchen umso mehr Nachwuchs bekommen, je eher sie aus dem Winterschlaf erwachen. Mit ihrem nun ausgezeichneten Forschungsvorhaben möchte die Wissenschaftlerin den Zusammenhang zwischen der Vorratsmenge im Winterlager und der Nachwuchsrate im kommenden Sommer herausfinden. Dafür soll die Nachwuchsrate von Feldhamsterweibchen, denen Extrafutter zur Verfügung gestellt wird, mit der Nachwuchsrate von ungefütterten Weibchen verglichen werden.

„Die Erkenntnisse aus der Arbeit von Frau Siutz sind auch für den Feldhamsterschutz in Deutschland von hoher Bedeutung“, sagt Professor Dr. Fritz Vahrenholt, Alleinvorstand der Deutschen Wildtier Stiftung. „Denn wenn wir dem Feldhamster jetzt nicht helfen, wird dieses faszinierende Wildtier, das noch vor wenigen Jahrzehnten als eine Plage bekämpft wurde, bei uns bald ausgestorben sein.“

Weitere Informationen finden Sie hier

Forschungspreisverleihung der Deutschen Wildtier Stiftung

Prof. Dr. Fritz Vahrenholt, Alleinvorstand der Deutschen Wildtier Stiftung, mit Dr. Carina Siutz, Gewinnerin des Forschungspreises 2019

Team Feldhamsterland trifft sich in Erfurt

Das gesamte Team des Feldhamsterland Projekts hat sich am 28. und 29. November in Erfurt getroffen. Da wir in fünf Bundesländern für den Schutz des hoch bedrohten Ackerbewohners kämpfen, gibt es nur sehr wenige Gelegenheiten, an denen wir alle an einem Ort zusammen kommen. Anlass war eine Fortbildung im Bereich Soziale Medien und Vortragstechniken, die unsere Partner vom LPV Mittelthüringen e.V. organisiert haben. Beide Themen sind extrem wichtig, um die Öffentlichkeit für den Feldhamster und seinen dramatische Situation zu sensibilisieren. Mit den neu erlernten Fähigkeiten hoffen wir, noch mehr Menschen für den kleinen Nager begeistern zu können!

Hier können Sie sehen, welche Gesichter hinter dem Projekt und dem Feldhamster stehen…

Sir David Attenborough und die Wiener Feldhamster

Im Rahmen der BBC Dokumentationsreihe „Seven Worlds – One Planet“ berichtet der weltberühmte Tierfilmer und Naturforscher, Sir David Attenborough auch über den Feldhamster. Genauer gesagt über die Feldhamster, die es sich auf dem Wiener Friedhof gemütlich gemacht haben. Dabei zeigt der inzwischen 93-jährige auch die mitunter ungewöhnlichen Ernährungsstrategien, die der Feldhamster auf dem Friedhof an den Tag legt.

Hier können Sie sich den kurzen Videoclip ansehen. Viel Spaß!

 

Einladung zum 2. Feldhamster – Stammtisch in Magdeburg

Der Winter steht vor der Tür und die Feldhamster schlummern bereits in ihren Nistkammern unter der Erde.

Alle, die sich für den Feldhamster und seinen Schutz interessieren, laden wir hiermit herzlich zum 2. Feldhamster Stammtisch ein!

Um der Kälte zu entkommen, machen wir es uns dazu im Café Canape gemütlich.

Wann?            12.12.2019

Wo?                Café Canape, Große Diesdorfer Straße 60, Magdeburg

Uhrzeit?         Ab 18:00 Uhr

Einladung zur Naturschutzkonferenz des Landes Sachsen-Anhalt

Die Naturschutzkonferenz des Landes Sachsen-Anhalts findet dieses Jahr in Halle (Saale) statt. Die Konferenz soll einen Überblick über aktuelle Entwicklungen im Naturschutz geben. Das Team des Feldhamsterland-Projektes ist natürlich auch dabei und stellt sich vor.

Wann?                 02. 11. 2019, 10:00 – 16:30 Uhr

Wo?                     Landesinstitut für Schulqualität und Lehrbildung Sachsen-Anhalt, Riebeckplatz 9, Halle (Saale)

Alle Interessierten sind herzlich eingeladen!

Anmeldung unter:  Naturschutzkonferenz2019@mule.sachsen-anhalt.de

Weitere Informationen finden Sie hier

Vielen Dank an alle freiwilligen Feldhamster-Kartierer!

In Sachsen-Anhalt geht unsere erste „Feldhamster-Saison“ zu Ende – die Kartierungen sind für dieses Jahr beendet. Hinter uns liegt ein heißer Sommer, in dem wir in Sachsen-Anhalt über 400 Hektar Ackerfläche nach Bauen des bedrohten Wühlers abgesucht haben. Die Flächen lagen im Bördekreis, im Harzkreis, im Salzlandkreis und im Landkreis Anhalt-Bitterfeld. Aber das Schwitzen auf dem Acker hat sich gelohnt:

Insgesamt haben wir über 100 Feldhamsterbaue gefunden. Die tiefste Feldhamster-Fallröhre war 1,85 m tief! Auf einer Fläche konnten wir mit 52 Bauen die höchste Baudichte erfassen – über 3 Baue pro Hektar. Doch diese Baudichte war leider eine positive Ausnahme. Die meisten untersuchten Gebiete hatten eine Dichte von deutlich weniger als einem Bau pro Hektar.

Die nächsten Jahre werden zeigen, ob das nun der neue niedrige Standard ist oder das Jahr 2019 ein schlechtes „Hamster-Jahr“ war. Die langfristige Erfassung der Feldhamstervorkommen ist essentiell, um den Nager effektiv schützen zu können. Ohne die Unterstützung von wirklich sehr engagierten Freiwilligen hätten wir die vielen Flächen sicher nicht so umfangreich kartieren können.

Vielen, vielen, vielen Dank an alle, die in diesem Frühjahr und Sommer mitgemacht haben! Wir freuen uns schon auf die nächste gemeinsame Saison!

Hier noch ein paar Eindrücke der Kartierungen…

 

Der Feldhamster war Thema des Landschaftspflegetags Sachsen-Anhalt

Der Landschaftspflegetag Sachsen-Anhalt hat sich dieses Jahr dem Thema Feldhamsterschutz gewidmet. Interessierte BürgerInnen und VertreterInnen aus Politik, Behörden und Verbänden trafen sich am 10. September in Bornstedt (Hohe Börde), um über den Feldhamster und seine Zukunft zu diskutieren. Saskia Jerosch von der Deutschen Wildtier Stiftung stellte zunächst die aktuelle besorgniserregende Situation des Feldhamsters in Deutschland und Sachsen-Anhalt dar und führte einige Gründe für den Rückgang der Art auf. Im Anschluss wurde das Projekt Feldhamsterland vorgestellt. Auch wurden die Schwierigkeiten des Berufstandes von einem Landwirt dargestellt, die mit zahlreichen Einschränkungen wirtschaften müssen, sich aber dem Artenschutz durchaus annehmen möchten. Im Anschluss der regen sachlichen Diskussion fand eine Exkursion auf Flächen mit einer für den Feldhamster angepassten Ackerbewirtschaftung statt.

Vielen Dank für die rege Beteiligung!

Landschaftspflegetag Sachsen-Anhalt

 

Team Feldhamsterland auf dem 25. Landeserntedankfest in Magdeburg

Bei sonnigem Spätsommerwetter feierten am 14. und 15. September etwa 39.000  Menschen das 25. Landeserntedankfest im Elbauenpark Magdeburg. BesucherInnen aller Altersgruppen waren auf dem Festgelände unterwegs, um sich über verschiedene Themen rund um die Landwirtschaft zu informieren.

Das Team Feldhamsterland Sachsen-Anhalt war mit einem Infostand dabei und informierte die BesucherInnen über das Projekt Feldhamsterland und die bedrohliche Situation des bunten Baumeisters in Deutschland informieren. Für Kinder gab es Hamster-Rätselspaß und Feldhamsterbilder zum malen und bekleben mit Körnern. Interessierte, die den Feldhamster schützen möchten, konnten sich außerdem für kommende Feldhamsterkartierungen eintragen. Für alle, die nicht dabei sein konnten, gibt es hier die Möglichkeit, sich in verschiedenen Gegenden in (fast) ganz Deutschland für den Feldhamster zu engagieren!

Landeserntedankfest in Magdeburg