Beschwerde bei EU Kommission: Bund Naturschutz (BN) in Bayern fordert besseren Schutz für Feldhamster

Der Bund Naturschutz (BN) in Bayern hat eine Beschwerde bei der Europäischen Kommission eingereicht und gefordert, den Feldhamster wirksam zu schützen. Denn in Bayern und in ganz Deutschland ist das Tier vom Aussterben bedroht. Im Freistaat sind Feldhamster nur noch in der Region zwischen Würzburg, Schweinfurt und Kitzingen anzutreffen. Ziel der Beschwerde an die EU-Kommission sei es, zu erreichen, dass der Freistaat Bayern ein wirksames Schutzsystem etabliert. „Wenn es so weitergeht, kann es passieren, dass in ein paar Jahren der Feldhamster nicht mehr da ist“, sagt Steffen Jodl, Geschäftsführer beim BN in Würzburg. Problematisch für die Tierart sei, so Steffen Jodl, zum einen die intensive Bewirtschaftung der Äcker. Zum anderen werde der Lebensraum für Feldhamster durch neue Baugebiete oder Straßen kleiner.

Die Regierung von Unterfranken entgegnet der Kritik des BN: „In Bayern, wo die Art ein Schwerpunktvorkommen in Unterfranken hat, werden seit Jahrzehnten intensive Schutzbemühungen ergriffen.“ Es gebe Förderprogramme für Landwirte, die dem Feldhamster auf ihren Flächen Lebensraum bieten. Außerdem werden Ausgleichsmaßnahmen in der Landschaft getroffen, wenn der Lebensraum des Feldhamsters durch Bauvorhaben wie Gewerbegebiete oder Straßen verloren geht. Die unterfränkische Regierung entwickelt derzeit mit dem Bayerischen Umweltministerium einen Aktionsplan zum Schutz des Feldhamsters in Bayern. Dieser soll im Sommer 2020 der Öffentlichkeit vorgestellt und anschließend umgesetzt werden.

Laut BN seien die bisherigen freiwilligen Schutzmaßnahmen zu wenig wirksam. Daher haben die Naturschützer nun eine Beschwerde bei der Europäischen Kommission eingereicht.

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Feldhamsterland und Citizen Science – Bürger schaffen Wissen

„Bürger schaffen Wissen“ ist die zentrale Plattform für Citizen Science in Deutschland und präsentiert, vernetzt und unterstützt seit November 2013 Citizen-Science-Projekte. Die Zusammenarbeit von Wissenschaftsinstitutionen und Bürger*innen unter dem Begriff Citizen Science, also Bürgerwissenschaften, hat in den letzten Jahren eine große Entwicklung erfahren. Auch im Projekt Feldhamsterland ist der Citizen Science Ansatz eine zentrale Säule: gemeinsam mit Freiwilligen suchen wir auf dem Acker nach dem vom Aussterben bedrohten Feldhamster. Im letzten Jahr unterstützten uns dabei mehr als 200 Freiwillige – an dieser Stelle noch einmal vielen Dank für die tatkräftige Unterstützung!

Dadurch konnten wir große Bereiche nach Bauen absuchen und gezielte Schutzmaßnahmen mit Landwirt*innen vereinbaren. Auch in diesem Jahr freuen wir uns über jedes helfende Augenpaar bei der Suche. Wenn Ihr mitmachen möchtet, nehmt einfach Kontakt zu unseren Regionalkoordinator*innen auf. Aber auch fernab der Kartierungen ist jeder Hinweis zu möglichen Feldhamstersichtungen hilfreich. Ihr habt bei Euch im Garten oder beim Spazierengehen einen Feldhamster oder einen Bau entdeckt? Über unser interaktives Meldetool könnt Ihr die Daten eingeben. Die Weiterverarbeitung übernimmt dann das Senckenberg Institut und die Daten werden in den Feldhamsteratlas eingespeist. So wird der Wissensstand zur aktuellen Verbreitung des Feldhamsters verbessert – mithilfe von Bürgerwissenschaftler*innen.  Wie diese Zusammenarbeit funktioniert, könnt Ihr hier in einem kurzen Video sehen.

Wir sind sehr froh, nun auch bei Bürger schaffen Wissen dabei zu sein und freuen uns darauf, weiterhin gemeinsam mit engagierten Menschen für den Schutz des Feldhamsters anzutreten!

Euer Feldhamsterland TeamBürger Schaffen Wissen Logo