Feldhamster nach Hessen eingewandert

Die ARTE Dokumentation „Bedrohter Feldhamster – Kurz vor zwölf für den Nager“ ist ein absoluter Tipp für alle, die sich für den farbenfrohen Nager und sein verborgenes Leben interessieren. In der knapp halbstündigen Xenius Folge erfährt man alles rund um den Ackerbewohner: Wie lebt der Feldhamster? Warum ist er vom Aussterben bedroht? Was wird in Deutschland und Frankreich getan, um ihn zu retten? Die Antworten zu diesen und vielen weiteren Fragen werden in der Dokumentation, bei der unter anderem auch Melanie Albert und Tobias Reiners aus dem Projekt Feldhamsterland mitgewirkt haben, beantwortet. Leider ist der Beitrag im Moment nicht mehr online, wir halten Ausschau und geben Bescheid, wenn wir ihn wieder entdecken!
Durch die COVID 19 Pandemie konnte der geplante Vortrag von Katharina Thews, Regionalkoordinatorin des Projekts Feldhamsterland bei der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland Pfalz im letzten Jahr nicht stafttfinden. Um so mehr freuen wir uns, dass der Vortrag nun auf digitalem Weg nachgeholt werden kann. Thema der Veranstalung ist die Umsetzung des Kooperationsprojekts Feldhamsterland in Rheinland-Pfalz. Wie sieht die aktuelle Bestandssituation des Feldhamsters in Rheinland-Pfalz aus und welche Maßnahmen werden mit LandwirtInnen und Ehrenamtlichen ergriffen, um den Ackerbewohner zu retten? Diese und viele weitere spannende Fragen werden dort beantwortet. Interessierte sind herzlich eingeladen! Die Teilnahme ist kostenlos.
Wann? Dienstag, 26. Januar 2021 um 18:30 Uhr
Wo? Online – Anmeldung bitte per mail an: Feldhamster@snu.rlp.de
Noch vor einigen Jahrzehnten als Plage bekämpft, mit Prämien für jedes erbeutete Fell, ist der Feldhamster heute vom Aussterben bedroht und streng geschützt. Wie konnte es zu diesem rapiden Einbruch der Bestände kommen und welche potenziellen Konflikte ergeben sich aus dem Schutz des Ackerbewohners und der kontinuierlichen Ausbreitung von Baugebieten, etwa in Frankfurt? Das lässt sich in diesem Artikel der Süddeutschen Zeitung mit dem Titel „Ausgehamstert“ nachlesen. Dort erklären Tobias Reiners, Feldhamsterexperte und wissenschaftliche Begleitung des Projektes Feldhamsterland und Moritz Franz-Gerstein, der das Verbundvorhaben für die Deutsche Wildtier Stiftung koordiniert, die genauen Zusammenhänge. Viel spaß beim Lesen!
Feldhamster auf leerem Acker
Das Projekt Feldhamsterland ist ab sofort bei der neuen Onlineplattform GoNature dabei. Die Plattform soll es Menschen ermöglichen und erleichtern, sich ehrenamtlich für den Natur- und Artenschutz einzusetzen. Dazu kann man sich in verschiedenen Themenbereichen und je nach Region Projekte heraussuchen und unkompliziert mitmachen. Eine tolle Initiative und schön, dass wir mit unserem Projekt nun auch dabei sein können. Denn nur mithilfe Ehrenamtlicher können wir für den bedrohten Ackerbewohner etwas bewegen. Wer sich gemeinsam mit uns für das Überleben des Nagers einbringen möchten findet hier weitere Informationen und hier den direkten Kontakt zu unseren AnsprechpartnerInnen vor Ort.
Die Tage sind kurz und kalt und Nahrung gibt es auch nicht ausreichend. Der Winter ist für viele Wildtiere eine harte Jahreszeit. Der Feldhamster umgeht diese indem er sich in seinem Bau verkriecht und Winterschlaf hält. Nachdem die Vorratskammern durch fleißiges „Hamstern“ gut gefüllt sind, dichtet der Hamster die Eingänge ab Oktober mit Erde ab, um eine bessere Isolierung zu schaffen und sich vor Eindringlingen zu schützen. Während des Winterschlafs werden die Stoffwechselvorgänge auf ein extremes Minimum reduziert: Die Körpertemperatur sinkt auf zwei bis drei Grad, die Atemfrequenz auf durchschnittlich einen Atemzug pro Minute, der Herzschlag auf durchschnittlich fünf Schläge pro Minute, und die Hirntätigkeit setzt fast aus. In der Wissenschaft nennt man diesen Zustand Torpor, nach dem lateinischen Begriff für „Erstarrung“. Solche Torporphasen können mehrere Tage bis maximal zwei Wochen dauern. Zwischen den Torporphasen wacht der Nager in regelmäßigen Abständen auf, um von seinen Vorräten zu naschen oder die Kotkammer aufzusuchen. Ab März beenden die Bodenbewohner den Winterschlaf und für uns beginnt die Feldsaison. Gemeinsam mit Ehrenamtlichen suchen wir dann auf dem Acker nach den letzten Feldhamstervorkommen, um diese gemeinsam mit Landwirtinnen und Landwirten zu schützen.