Bild mit einem Junghamster, der aus seinem Bau guckt

Team Feldhamsterland sucht Verstärkung

Ihr möchtet Euch für den vom Aussterben bedrohten Feldhamster einsetzen?

Ihr sucht eine interessante und herausfordernde Tätigkeit im Artenschutz?

Dann bewerbt Euch jetzt auf diese vielseitige Position und werdet Teil des deutschlandweit größten Rettungsprojektes für den gefährdeten Ackerbewohner!

Die Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz mit Sitz in Mainz sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine/n Regionalkoordinator/in (m/w/d) für das Projekt Feldhamsterland in Rheinland-Pfalz.

Alle weiteren Informationen zur ausgeschriebenen Stelle findet ihr hier

Bewerbungsschluss ist der 11.12.2020.

Werdet ein Teil des Feldhamsterland-Teams!

Das Team hinter dem Projekt Feldhamsterland

Feldhamsterland im Podcast

Feldhamsterland im Podcast

Moritz Franz-Gerstein, Leiter des Projekts Feldhamsterland, war zu Gast  in der „Sendung mit der Ziege“. Im Gespräch mit Madlen Ziege erklärt er, warum der Feldhamster aus unserer Landschaft verschwindet und was im „Feldhamsterland“ für seine Rettung getan wird. Aber auch die Gemeinsame Agrarpolitik der EU (GAP), invasive Arten, Zoopharmakognosie und die Simpsons werden thematisiert.

Hier geht es direkt zum Podcast (einfach hier klicken)

Feldhamsterland zu Gast in der Sendung mit der Ziege

Feldhamster auf leerem Acker

Deutsche Wildtier Stiftung reicht Beschwerde bei EU wegen Gifteinsatz ein

Die Deutsche Wildtier Stiftung hat Beschwerde bei der EU Kommission eingereicht. Grund sind die erteilten Notfallzulassungen des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) und deren Umsetzung in Thüringen und Sachsen-Anhalt. Um die lokal auftretenden Feldmausschäden zu begrenzen, wurde die Ausbringung von 119 Tonnen „Ratron Giftweizen“ im Lebensraum und innerhalb der Aktivitätsphase des Feldhamsters genehmigt. Darin sieht die Deutsche Wildtier Stiftung einen Rechtsbruch gegen geltendes EU Recht. Auch das Umweltbundesamt warnte vor einer Gefährdung des Feldhamsters durch die eilig entschiedene Feldmausbekämpfung.

Zur Pressemeldung der Deutschen Wildtier Stiftung geht es hier (einfach klicken)

Der Feldhamster verschwindet – und ist dabei nur einer unter vielen

Der Feldhamster ist nicht nur in Deutschland, sondern seit diesem Jahr in seinem gesamten Verbreitungsgebiet vom Aussterben bedroht. Doch damit ist er nicht allein. Laut Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern befinden wir uns aktuell in der Zeit des sechsten große Artensterbens. Das ist erdgeschichtlich nicht neu, trat das Phänomen ja bereits fünf mal auf. Wohl aber die Ursache: Waren es früher Ereignisse wie Asteroideneinschläge oder natürlich ausgelöste, abrupte klimatische Veränderungen, so ist es heute der Mensch, der durch die Zerstörung und Zerschneidung natürlicher Lebensräume oder die enorme Beschleunigung des Klimawandels weltweit die Artenvielfalt zerstört. Das belegt auch der aktuelle Bericht der Vereinten Nationen: 2010 legte die Biodiversitätskonvention der UN Ziele fest, die den Verlust der biologischen Vielfalt stoppen sollten. 10 Jahre später muss ernüchtert festgestellt werden, dass keines dieser Ziele komplett erfüllt werden konnte. Jeden Tag verschwindet ein Teil der auch für uns Menschen überlebenswichtigen Artenvielfalt. Wir haben es selbst in der Hand, nicht nur den Feldhamster, sondern auch viele seiner nahen und entfernten Verwandten zu bewahren!

In diesem Video gibt es eine kurze Zusammenfassung der Situation (einfach klicken)

Feldhamster auf leerem Acker

Klare Botschaft des WBGU: Gemeinsame Agrarpolitik der EU muss sich ändern, um Artenvielfalt zu retten

Am Dienstag, dem 03.11.2020 überreichte der Wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) sein neues Gutachten „Landwende im Anthropozän: Von der Konkurrenz zur Integration“ an die Bundesministerinnen Svenja Schulze (Umwelt) und Anja Karliczek (Bildung und Forschung). Die Botschaft des rund 350 Seiten umfassenden Berichtes ist deutlich: Nur wenn sich unser Umgang mit Land grundlegend ändert, kann der dramatische, weltweite Verlust der biologischen Vielfalt abgewendet und der Klimaschutz gesichert werden.

Dabei spielt die Landwirtschaft eine entscheidende Rolle. In Deutschland wird auf rund der Hälfte der Landesfläche Landwirtschaft betrieben. Noch vor einigen Jahrzehnten war die Agrarlandschaft ein artenreicher Lebensraum, doch heute sind zahlreiche der typischen Arten der Feldflur, wie etwa Rebhuhn, Feldlerche und Co. vielerorts verschwunden. Auch der Feldhamster ist unter den Verlierern der Agrarwende: Noch bis in die 1980er Jahre auf dem Acker als Ernteschädling verfolgt, ist er heute weltweit vom Aussterben bedroht. Die Gründe dafür sind zahlreich, aber es ist klar, dass die Veränderungen in der Agrarlandschaft ursächlich sind. Und an diesen Veränderungen ist die Gemeinsame Agrarpolitik der Europäischen Union maßgeblich beteiligt. Aktuell wird über die GAP Förderperiode 2021-2027 verhandelt.  Vor rund zwei Wochen einigte sich der Agrarministerrat auf einen Kompromiss, Agrarministerin Klöckner sprach von einem „Systemwechsel“. Kritiker sehen einen solchen Durchbruch nicht, bedauern „Stillstand“. Im nächsten Schritt verhandeln nun der Agrarministerrat, das EU-Parlament und die EU-Kommission über die Zukunft der GAP. Dieser Prozess, der sogenannte „Trilog“, wird sich wahrscheinlich bis ins Frühjahr 2021 hinziehen.

Die klare Botschaft des WBGU: es bedarf einer umfassenden Ökologisierung der Agrarpolitik, um auch langfristig die Ernährungssicherheit, den Erhalt der Biodiversität und den Klimaschutz gewährleisten zu können. Damit steht der wissenschaftliche Beirat nicht allein, denn auch zahlreiche andere Expertinnen und Experten fordern eine Kehrtwende. Die Nationalen Empfehlungen der Leopoldina Akademie verorten den wichtigsten Ansatzpunkt bei den milliardenschweren Subventionszahlungen im Rahmen der GAP. Diese sollten zukünftig stärker an tatsächlich erbrachte und messbare Ökosystemleistungen, wie den Erhalt der Artenvielfalt, geknüpft werden.

Das gesamte Gutachten des Wissenschaftlichen Beirats Globale Umweltveränderungen gibt es hier.

Hier geht es zur Kurzfassung des Gutachtens.

Hier geht es zur offiziellen Presseerklärung. 

Landwende im Anthropozän - offizielle Übergabe des Hauptgutachten

Offizielle Übergabe des Hauptgutachtens des WBGU an die Ministerinnen Schulze und Karliczek