Rheinland-Pfalz: AUFGEWACHT! Kartierhelfer:innen gesucht

Liebe Hamsterfans,

auch dieses Jahr machen wir uns im Projekt Feldhamsterland RLP auf die Suche nach den Bauen der letzten Feldhamster in Rheinhessen.
Hierfür suchen wir Hilfskräfte auf Honorarbasis, die uns tatkräftig unterstützen.

Termine:

22.04.2023 – Mz-Bretzenheim

24.04.2023 – Mz-Bretzenheim

25.04.2023 – Mz-Bretzenheim / Mz-Hechtsheim

26.04.2023 – Mz-Hechtsheim

27.04.2023 – Mz-Hechtsheim

28.04.2023 – Mz-Hechtsheim

 

02.05.2023 – Breteznheim/ Nahe

03.05.2023 – Breteznheim/ Nahe

04.05.2023 – Breteznheim/ Nahe, ggf. Ober-Hilbersheim

05.05.2023 – Ober-Hilbersheim, Mz-Ebersheim

06.05.2023 – Mz-Ebersheim

 

08.05.2023 – Mz-Ebersheim

09.05.2023 – Mz-Ebersheim

 

Interesse? Dann melde dich bitte bis zum 11.04.2023 unter feldhamster@snu.rlp.de (Betreff Frühjahrskartierung) und schick uns direkt eine kurze Interessensbekundung mit Angabe der Kontaktdaten!

Nähere Informationen? Gibt es auf https://snu.rlp.de/de/projekte/bfn-projekt-feldhamsterland/ oder telefonisch unter 06131-16-5078.

 

Wir freuen uns über Eure tatkräftige Unterstützung!

Euer Feldhamsterland-Team RLP

 

Gibt es Rettung für den Nager? – Neues Video zum Projekt Feldhamsterland von der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz

Die Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz (SNU) ist Teil unseres großen Verbundprojektes Feldhamsterland. Unsere Regionalkoordinatorinnen von der SNU kümmern sich um den Schutz der Feldhamster in der Projektregion in Rheinland-Pfalz. Neben Kartierungen und der Umsetzung von gezielten Schutzmaßnahmen, die den Feldhamstern direkt helfen, gehört auch die Öffentlichkeitsarbeit zu einem wichtigen Werkzeug im Natur- und Artenschutz. Daher hat die Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz ein tolles, neues Video über unser Projekt Feldhamsterland veröffentlicht.

 

Das Projekt Feldhamsterland im Film „Hamsterland – Requiem für einen Feldherrn“

In der MDR-Produktion zum Feldhamster in Mitteldeutschland wird der Werdegang vom Schädling zum Wirtschaftsfaktor bis zum Sorgenkind des Naturschutzes in beeindruckenden Bildern vorgestellt.

Auch die Arbeit des Feldhamsterland-Teams, insbesondere die Kartierungen mit Freiwilligen und die Maßnahmen, die die Landwirte im Projekt durchgeführt haben, werden gezeigt.

Hier können Sie sich den Film in der Mediathek anschauen.

Und hier ist ein Beitrag zum Film.

Rückblick auf das Treffen der International Hamster Workgroup

Die diesjährige Tagung der International Hamster Workgroup (IHWG) ist bereits die 28. Veranstaltung gewesen. Dieses Mal war die Deutsche Wildtier Stiftung Ausrichterin und Gastgeberin der Internationalen Hamster Workgroup. Eigentlich hätte sie dieses Jahr wieder in Präsenz stattfinden sollen, jedoch ist Corona immer noch aktuell und vorsichtshalber haben wir uns auch dieses Jahr für eine digitale Veranstaltung entschieden. Selbst zu dieser online Veranstaltung konnten wir über 90 WissenschaftlerInnen, (Hamster-)ExpertInnen und Interessierte begrüßen. Wir haben uns am 15. und 16.10.2021 digital zusammengefunden und über aktuelle Projekterfolge und Projektmisserfolge sowie Forschungsergebnisse ausgetauscht. Ein großes Thema dieses Jahr war die Nachzucht von Hamstern in Aufzuchtstationen, um dem genetischen Verlust (durch Inzest) entgegenzuwirken. Inzest führt schnell und für Außenstehende unerwartet zu Zusammenbrüchen von Populationen, die nicht mehr verhindert werden können. Daher ist es wichtig, dass Tiere aus stabilen, genetisch variablen Populationen entnommen werden und zur Zucht beitragen. Diese gezüchteten Tiere können dann entweder ausgewildert werden oder weiter zur Zucht verwendet werden. Es gab mehrere Vorträge, die Themen der genetischen Vielfalt in Populationen, Zucht und Auswilderung betrafen.

Wir freuen uns, dass sich so viele KollegInnen zugeschaltet haben und bedanken uns für die vielen spannenden Einblicke in die Projekte. Wir hätten diese Veranstaltung sehr gerne persönlich durchgeführt, freuen uns aber darüber, dass dieser Austausch überhaupt stattfinden konnte. Hoffentlich sehen wir uns im nächsten Jahr wieder in Präsenz!

Programmtipp für Feldhamsterfreunde

Erklärvideo: Feldhamsterschutz in Reinland-Pfalz

Der Feldhamster ist vom Aussterben bedroht, aber besonders in Reinland-Pfalz stehen die Bestände des Feldhamsters kurz vor dem Kollaps. Aktuell kommt er hier nur noch rund um Mainz vor. Das sind schlechte Nachrichten, denn je weniger Tiere, desto geringer die genetische Vielfalt des Hamsters. Ohne die nötige genetische Vielfalt kann sich keine stabile Population bilden, da dann Inzest als weiteres Problem hinzukommt.

Daher will auch der SWR die Aufmerksamkeit auf den bedrohten Ackerbewohner lenken. in diesem Video finden Sie eine Übersicht, warum der Feldhamster bedroht ist. Malika Gottstein erzählt vom Feldhamsterschutz in Reinland-Pfalz und wie die Stiftung Natur und Umwelt als Teil des Feldhamsterland Projekts den Rückgang der Feldhamster aufhalten möchte.

Eingang eines Feldhamsterbaus

Feldhamster und Lössböden – das geht nur zusammen

Der Feldhgamster verbringt einen Großteil seines Alltags „unter Tage“. Als Wühler fühlt er sich im Boden wohl und bewegt sich so geschickt und mühelos wie ein Fisch im Wasser. Seine Baue buddelt er im Winter bis zu zwei Meter tief, um sich während des Winterschlafs vor Kälte und Eindringlingen zu schützen. Daher bevorzugt der Nager tiefgründige Böden wie den Lössboden. Der Lössboden, der durch seine natürlichen Eigenschaften sehr fruchtbar ist, wurde von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe  in diesem Jahr zum Boden des Jahres gekürt. Dieser Bodentyp, maßgeblich während der vergangenen Eiszeit entstanden und daher begrenzt verfügbar (sollte zeitnah keine neue Eiszeit einbrechen),  hat nicht nur eine hohe Wasserspeicherkapazität, sondern kann auch Nährstoffe durch seine Beschaffenheit in hohem Maße speichern und für Pflanzen zugänglich machen. Wir Menschen hängen für unsere Nahrungsmittelerzeugung von solch fruchtbaren Böden ab. Gleichzeitig gehen in Deutschland durchschnittlich 60 Hektar (ein Hektar=10.000 m²) pro Tag! durch Versiegelung (z.B. Gewerbegebiete, Straßenbau etc.) verloren, darunter auch die fruchtbaren Bördeböden.

Aber nicht nur die Landwirtschaft, sondern auch der Feldhamster leben vom Lössboden. Von nachhaltigen Bewirtschaftungsmethoden, z. B. dem Anbau von Zwischenfrüchten oder einer Ährenernte, profitiert nicht nur der Feldhamster, sondern auch der Boden selbst. Dem Nager (und anderen Ackerbewohnern) können die Maßnahmen Deckung und Nahrung bieten und den wertvollen Lössboden durch die Bedeckung vor Schädigung durch Erosion schützen. Und auch der Nager selbst sorgt durch sein Graben und den Eintrag von Streu für eine Durchmischung der Erdschichten, sowie eine verbesserte Bodendurchlüftung und -mineralisierung.

Grafik Anschnitt Feldhamsterbau. Verschiedene Gänge sowie Schlaf- Vorrats- und weitere Kammern sind zu sehen. Überirdisch sind zwei Hauptbeutegreifer für den Feldhamster dargestellt: ein Fuchs und ein Rotmilan.

50 Milliliter pro Seite – unliebsame Kartierergebnisse

April und Mai ist für Feldhamsterschützer die Zeit der Frühjahrskartierung. Und wird man in manchen Jahren um diese Zeit schon ganz schön gegrillt auf dem Acker, haben wir dieses Jahr ganz andere Herausforderungen zu meistern: Ständig Regen! Der ist gut für die immer öfter von Trockenheit geplagte Vegetation. Aber nach dem zehnten Mal Durchnässung von oben bis unten fällt sogar militanten Hamsterschützern manchmal das Lachen schwer. Vielen Dank an alle Hamsterfreunde die mitmachen und bei Wind und Wetter einen Acker nach dem anderen absuchen. Die Ergebnisse sind eine unersetzbar wichtige Grundlage für den Feldhamsterschutz.

Wie voll waren deine Stiefel schon?

Feldhamster auf leerem Acker

Neue Studie zeigt: Kleinteilige Landwirtschaft fördert die Artenvielfalt

Der Feldhamster ist ein Ackerbewohner. Wie viele seiner Nachbarn hat er in den letzten Jahrzehnten dramatische Bestandseinbußen erlebt. Er ist heute nur noch in einem Bruchteil seines ehemaligen Verbreitungsgebiets zu finden. Einer der Gründe für den Artenschwund in der Agrarlandschaft sind die massiven Flurbereinigungen während der letzten Jahrzehnte. Aus kleinstrukturierten, vielfältigen Landschaften wurden im wahrsten Sinne des Wortes vielerorts „Agrarwüsten“. Im Projekt Feldhamsterland setzen wir gemeinsam mit LandwirtInnen eine feldhamsterfreundliche Bewirtschaftung um. Eine Möglichkeit ist die kleinteilige Bewirtschaftung mit vielfältigen Kulturen (s.  Foto aus der Hildesheimer Börde). Das diese Kleinteiligkeit, die auf geringer Fläche große Strukurvielfalt und somit Lebensraum bietet, nicht nur für den Hamster, sondern für den Erhalt der Biodiversität essentiell ist, wurde nun in einer neuen Studie belegt.

Prof. Dr. Teja Tscharntke, der an der Universität Göttingen im Bereich Agrarökologie lehrt und forscht, hat eine Studie im Auftrag der Fraktion B90/Grüne erstellt. Darin heißt es unter Anderem:

„Der Schlüssel zur Wiederherstellung der Biodiversität in großem Maßstab ist ein kleinräumiges Landnutzungsmosaik mit Feldern, deren Größe im Mittel deutlich unter sechs Hektar liegt, und durch eine Erhöhung der Kulturpflanzenvielfalt sowohl zeitlich (durch lange Fruchtfolgen) als auch räumlich (durch Mischkulturen, Streifenanbau etc.). Zudem sollte ein Ziel die Erhaltung oder Wiederherstellung von 20% naturnaher Lebensraumreste in allen Agrarlandschaften sein.“

Weiter heißt es in der Studie: „Kleinteilige Agrarlandschaften mit ihrer geringen Schlaggröße und kleinen landwirtschaftlichen Betrieben beherbergen einen deutlich erhöhten Artenreichtum. Das gilt auch für große Agrarbetriebe, soweit sie mit kleinen Feldern arbeiten. Deswegen sollten Landwirte mit kleinen Feldern eine deutlich höhere finanzielle Unterstützung pro ha erhalten als Landwirte mit großen Feldern. Anreize für eine vielfältige und kleinteilige Agrarstruktur wären im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) der EU zu verankern, am besten auch in der ersten Säule. Denn die Bewirtschaftung kleiner Felder kostet mehr Arbeitszeit und bedarf einer Umstellung in der Bewirtschaftungstechnik…“. Hier geht es direkt zur Studie

Die Wissenschaft hat in zahlreichen Studien klargestellt, was zum Erhalt der Artenvielfalt in den Agrarlandschaften, die in Deutschland rund die Hälfte der Landesfläche ausmachen, zu tun ist. Nun liegt der Ball bei der Politik, denn aktuell laufen die Verhandlungen rund um die kommende GAP Förderperiode auf Hochtouren.

kleinteilige Bewirtschaftung für den Feldhamster

Ehrenamtliche Feldhamsterbotschafter*innen in Rheinland-Pfalz gesucht!

Ihr wollt Teil der „Feldhamsterfamilie“ werden, habt Interesse am praktischen Feldhamsterschutz, seid körperlich fit und habt Spaß an der Vermittlung von Wissen und Kommunikation?

Dann seid Ihr hier genau richtig!

Die Stiftung Natur und Umwelt bietet im Rahmen des Projektes Feldhamsterland die Ausbildung zum/zur ehrenamtlichen Feldhamsterbotschafter*in an. Im ersten Durchgang 2021/22 sollen zehn Botschafter*innen ausgebildet werden. Als Ansprechpartner*innen für Feldhamsterschutz vor Ort tragt Ihr maßgeblich zum Schutz des Feldhamsters bei, indem Ihr selbstständig Feldhamsterbaukartierungen mit freiwilligen Helfer*innen organisiert sowie die Öffentlichkeit für das Thema sensibilisiert. Um gut auf Eure Aufgabe im Feldhamsterschutz vorbereitet zu sein, absolviert Ihr im Jahresverlauf sieben Module, die sowohl Themen zum Feldhamster allgemein als auch zu konkreten Schutzmaßnahmen betreffen. Die Ausbildung findet überwiegend in Mainz und Umgebung statt. Start ist April 2021 (weitere Infos gibt es hier: https://snu.rlp.de/…/feldhamsterbotschafterinnen-gesucht/).

Freiwillige des Bergwaldprojektes auf Feldhamstersuche

Programmtipp für Feldhamsterfreunde

Video Tipp: Andreas Kieling auf der Suche nach dem Feldhamster

Der Feldhamster verschwindet von unseren Feldern. Und das vielerorts unbemerkt, da sich der dämmerungs- und nachtaktive Wühler meist „unter Tage“ in seinem Bau aufhält. Begleitet Andreas Kieling auf seiner Reise vom Süden Deutschlands, wo unter Anleitung vom Feldhamsterexperten Dr. Ulrich Weinhold Feldhamster wieder angesiedelt werden, in den Norden, wo Nina Lipecki, Regionalkoordinatorin des Projektes Feldhamsterland mit Ehrenamtlichen auf die Suche nach dem verborgenen Nager geht und gemeinsam mit Volker Thörmann, einem engagierten Landwirt in Niedersachsen, spezielle Schutzmaßnahmen umsetzt Viel Spaß!