Feldhamster legen Bausysteme an, welche aus mehreren Tunneln bestehen und in verschiedene Baukammern münden. Der Bau besteht aus Vorratskammer, Nestkammer und auch einer „Toiletten“-Kammer. Die Bautypen unterscheiden sich dabei saisonal.

Frühjahrs- und Sommerbaue

Im Sommer findet man senkrecht verlaufende Fallröhren (mindestens 30 cm tief) und schräg ins Erdreich verlaufende Schlupfröhren als Eingänge in den Bau. Die schräg verlaufenen Schlupfröhren werden von den Feldhamstern als erstes nach der Überwinterung gegraben. Der Feldhamster buddelt sich ans Tageslicht und dabei türmt sich ein beachtlicher Erdauswurf neben dem Eingang auf. Daran kann man im frühen Sommer einen Feldhamsterbau gut erkennen. Ein Sommerbau hat meist mehrere Eingänge und kann sich über eine große Fläche ausdehnen. Der Eingang ist ein kreisrundes Loch, das wie ausausgestanzt aussieht. Den Bereich um das Loch frisst der Hamster frei, um eine gute Übersicht zu haben, wenn er herausschaut. Der Durchmesser einer Röhre beträgt bei ausgewachsenen Feldhamstern zwischen 6-10 cm. Selbstständig gewordene Junghamster buddeln meist nur eine einfache Röhre, die in einer Nestkammer endet. Von dort werden im Verlauf des Sommers weitere Gänge und Kammern gegraben. Bei von Jungtieren gegrabenen Röhren liegt der Durchmesser lediglich bei 4-6 cm, sodass diese Baue häufig für Mauselöcher gehalten werden. Neben seinem Hauptbau legt der Feldhamster im Sommer auch Schutzbaue an. Diese nutzt der Feldhamster nur bei Flucht vor Feinden und lässt sich bei Gefahr hineinfallen.

Winterbaue

In der kalten Jahreszeit nutzt der Feldhamster seinen Bau zum Überwintern.
Seinen Winterbau legt der Feldhamster am liebsten in lehmigen Böden und mehr als 1,2 m Tiefe an. Daher benötigt er tiefgründige Böden. Ein Winterbau ist daher in der Regel tiefer als ein Sommerbau. Er besteht meist aus nur einem Eingang, welchen der Hamster vor der Winterruhe mit Erde füllt. Auch im Winterbau nutzt der Feldhamster die Raumaufteilung in mehreren zweckgebundenen Kammern.

Ein Feldhamster im Garten

Es ist selten, aber es kommt vor: Ein Feldhamster zieht in den heimischen Garten ein. Auch hier sehen die Baue meist ähnlich aus wie auf dem Feld. Manchmal gräbt sich der Hamster jedoch auch in den Komposthaufen ein. Dann sind die Baue als vertikale Löcher im Kompost erkennbar. Auch unter Terrassen, Holzstapeln und Schuppenwänden können Feldhamster ihre Baue anlegen.

Feldhamster melden

Haben Sie einen Feldhamsterbau entdeckt? Dann bitte hier melden!

Eine Meldung sollte enthalten: Datum, Fundort (möglichst genau, am besten GPS-Daten), Angaben zur Sichtung (Lebendsichtung, Totfund, Bau, Kot). Bei Bauen bitte Fotos mit dem Zollstock machen, die Tiefe und Durchmesser der Röhre anzeigen. Alternativ können Sie auch einen Schlüssel oder ein Feuerzeug als Maßstab nutzen. Bei mehreren Ausgängen, falls möglich, bitte auch noch die Anzahl der Eingänge notieren.